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In diesem Beitrag erfahren Sie:

  • was Teil eines guten Sanierungsprogramms fuer Unternehmen ist,
  • wie das Fruehwarnmodell fuer Unternehmensinsolvenz funktioniert,
  • wie sich die Pandemie auf das Arbeitskraefteangebot ausgewirkt hat.

Wioleta OGÓREK
Junior Accountant bei RSM Poland

Der Insolvenzschutz ist heutzutage ein sehr wichtiger Aspekt des Finanzmanagements. Der Konkurs droht immer mehr Unternehmen unabhaengig davon, ob die jeweilige Gesellschaft blueht oder ihre Liquiditaet gefaehrdet ist.

Die Hauptursache fuer Unternehmensinsolvenz ist die Unterschaetzung – meistens durch die Geschaeftsfuehrung – der ersten Signale, deren Auftreten als ernstes Problem anzusehen ist. Diese scheinbar belanglose Missachtung hat weitere negative Auswirkungen und kann das Unternehmen tatsaechlich vollstaendig in den Bankrott treiben.

Durchdachtes Sanierungsprogramm als Schluessel zur Stabilitaet

Gluecklicherweise können rechtzeitige und entsprechend koordinierte Maßnahmen das Unternehmen retten. Eine unschaetzbare Hilfe kann unter anderem die Einfuehrung eines Sanierungsprogramms sein. Die Chancen fuer ueberleben und Wachstum haben jedoch wirklich diejenigen Unternehmen, die sich effektiv an die Veraenderungen anpassen, die zurzeit stattfinden. Ohne den Wettbewerb hinter sich zu lassen und den Beduerfnissen sogar der anspruchsvollsten Verbraucher gerecht zu werden, bauen sie einen wachsenden Kundenstamm auf, was ihre Chancen, auf dem Markt zu bleiben, erheblich erhöht.

Heutzutage ist fast jede Maßnahme eines Unternehmens mit Risiken verbunden. Sie sind unvermeidbar und fuer die Erzielung der Gewinne eigentlich notwendig. Je größer das Risiko, desto höher die Gewinne, aber jetzt ist es fuer viele Unternehmen zu gefaehrlich geworden, es einzugehen. Schuld daran ist Pandemie – eines der größten potenziell negativen globalen Risiken, die zum Bankrott von Unternehmen fuehren können.

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Risikomanagement in Corona-Zeiten

Obwohl die endgueltigen Auswirkungen der SARS-CoV-2-Pandemie noch nicht vollstaendig analysiert werden können, ist bereits bekannt, dass sie sehr schwerwiegende Auswirkungen auf die Wirtschaft hatte. Die Isolation der Bevölkerung aus Angst vor der Krankheit hat zu einem erheblichen Rueckgang der Konsumausgaben gefuehrt. Anstatt zu reisen oder in Einkaufszentren zu gehen, blieben die Verbraucher zu Hause, was vor allem die Touristik, Gastronomie, Verkehrs- und Unterhaltungsindustrie traf. Die Unternehmen, die zu diesen Wirtschaftszweigen gehören, waren plötzlich am staerksten vom Bankrott bedroht, und oft haben sie die unerwartete Veraenderung nicht ueberstanden, da sie nicht in der Lage waren, eine Politik und Strategie, die das ueberleben ermöglicht, schnell auszuarbeiten.

Eine ebenso wichtige Folge der Pandemie waren die Schwankungen des Arbeitskraefteangebots. Die Produktion ging zurueck, die Einnahmen der Unternehmen lagen nahe Null, und die Fixkosten , d. h. unter anderem die Löhne und Gehaelter, mussten immer noch gedeckt werden, wobei zugleich die Schulden zu begleichen waren. Die Praxis zeigt, dass das Risiko der Unternehmensinsolvenz unter solchen Umstaenden am staerksten steigt. Um derart unangenehme Situation zu vermeiden soll das geschaeftsfuehrende Organ eigene Aktivitaeten staendig kontrollieren sowie das Umfeld ueberwachen, in dem das Unternehmen taetig ist.

Fruehwarnmodell fuer Unternehmensinsolvenz

Angesichts der in Polen geltenden Rechtsvorschriften und der oben genannten wirtschaftlichen Aspekte sollten sowohl die Eigentuemer des Unternehmens als auch seine Geschaeftsfuehrung daran interessiert sein, die Finanzlage des Unternehmens zu ueberwachen und auf einem zufriedenstellenden Niveau zu halten. Dazu gehört unter anderem die Einfuehrung eines beliebigen, wenn auch einfachsten Instruments zur Vorhersage der Finanzrisiken.

Auf dem Markt gibt es eine breite Palette einfacher Modelle, die es dem Unternehmen ermöglichen, das Liquiditaetsrisiko sehr glaubwuerdig abzuschaetzen. Sie zeichnen sich durch eine sehr hohe Effizienz von bis zu 90 % aus und sind leicht zu erstellen, da ihre Formeln die Finanzindikatoren verwenden, die auf der Grundlage von Abschluessen berechnet werden.

Diese Indikatoren, multipliziert mit den entsprechenden Gewichtungen und zueinander hinzugefuegt, lassen einen Wert erreichen, auf dessen Grundlage ein Unternehmen entweder als insolvenzgefaehrdet oder als Unternehmen mit guter Finanzlage eingestuft wird.

Nicht nur Identifizierung, sondern auch Verstaendnis der Bedrohung

Eine eingehende Analyse der Unternehmenslage ist fast eine Notwendigkeit, insbesondere in den heutigen, aeußerst unsicheren Zeiten. Die oben genannten Fruehwarnmodelle fuer Unternehmensinsolvenz sind ein attraktives Instrument, mit dem unter anderem die Faehigkeit des Unternehmens zur Fortfuehrung der Taetigkeit geprueft werden kann. Ihre Anwendung wird zweifellos die ersten besorgniserregenden finanziellen Symptome erkennen lassen und die Geschaeftsfuehrung und Eigentuemer dazu veranlassen, die Umstrukturierungsmaßnahmen rechtzeitig zu ergreifen.

Als Finanzberater verfuegen wir ueber eine große Erfahrung in der Entwicklung von Risikomanagementstrategien und der Bewertung von wirtschaftlichen Erfolgsaussichten der Unternehmen. Wir wissen auch, dass das Unwissen, wie wichtig das Risikomanagement ist, selbst fuer das erfolgreichste Unternehmen aeußerst negative Folgen haben kann. Aus Sorge um ihr Geschaeft sollten die Unternehmer aus der Pandemie lernen und versuchen, ihr Wissen ueber die Anwendung der Risikobewertungsmethoden zu erweitern. Schließlich sollte niemand mehr als die Geschaeftsfuehrung daran interessiert sein, das Insolvenzrisiko fruehzeitig zu erkennen.

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