Monika WOLARSKA
Accounting Manager bei RSM Poland

Aus dem Bericht „Investitionsattraktivitaet Europas” der Beratungsgesellschaft EY geht hervor, dass sich Polen im Jahr 2016 unter den fuenf ersten europaeischen Laendern mit der höchsten Anzahl der auslaendischen Direktinvestitionen (FDI) befand. Auf dem Siegerpodest standen Großbritannien, Deutschland und Frankreich mit 51% neuen Projekten. Im vorigen Jahr lag die Anzahl der neuen FDI-Projekte in Polen bei 256, was im Vergleich zum Jahr 2015 einen Anstieg um 21% ausmacht. Europaeische Laender, die am liebsten in Polen investieren, sind Deutschland, Frankreich, Spanien und Großbritannien. Deutschland ist der größte auslaendische Gewerbetreibende in Polen – man schaetzt, dass bei mehr als 6 Tsd. Gesellschaften mit der deutschen Beteiligung in unserem Land fast 300 Tsd. Personen beschaeftigt sind. Deutsche investieren bei uns meistens in die industrielle Verarbeitung, u.a. in die Automobil- und Chemiebranche.

Was macht Polen zu einem so attraktiven Investitionsstandort? Sind deutsche Unternehmen damit zufrieden, ihr Kapital in Polen investiert zu haben?

Laut der Konjunkturumfrage der Deutsch-Polnischen Industrie- und Handelskammer (AHK) erklaeren sich sogar 95% deutsche Unternehmen bereit, in Polen wieder zu investieren. Aus der Umfrage geht hervor, dass Polen das zweitattraktivste Land in Mittelosteuropa in Bezug auf Investitionen ist (Note: 4,09 in der sechsstufigen Skala). Uns geht nur Tschechien mit der Note 4,13 voran.

Deutsche Investoren bewerteten die Investitionsattraktivitaet Polens in Bezug auf 21 Faktoren. Die Umfrageergebnisse zeigen, dass unsere Antriebskraft, die sich auf eine hohe Note Polens im Vergleich zu den anderen MOE-Laendern auswirkt, EU-Mitgliedschaft, Qualitaet und Zugang zu lokalen Zulieferern, Qualifikationen der Arbeitnehmer sowie ihre Produktivitaet und Motivation sind. Im Vergleich zum Vorjahr stieg unsere Note fuer Transparenz der öffentlichen Auftraege, Arbeitskosten, Bedingungen fuer Forschung und Entwicklung, Bekaempfung von Korruption und Kriminalitaet sowie fuer öffentliche Verwaltung. Zugleich wurden der Zugang zu qualifizierten Arbeitskraeften, Berufsbildung und Rechtssicherheit niedriger bewertet. Summa summarum hatte all dies zur Folge, dass Polen seinen hohen Platz im Ranking aufrechterhielt.

Die Ergebnisse der AHK-Umfrage stimmen uns optimistisch. Wir zaehlen auf Einengung der Wirtschaftsbeziehungen mit unserem westlichen Nachbarn und Anstieg von FDI in den naechsten Jahren und somit auf mehrere Auftraege fuer unseren German Desk :)