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In diesem Beitrag erfahren Sie:

  • wie Liquiditaet zu definieren ist,
  • was als Liquiditaetskennzahl eines Unternehmens gilt,
  • wodurch die Erlangung von Fremdkapital bedingt ist.

Kaja DADEL
Junior Accountant bei RSM Poland

Der Verschuldungsindex eines Unternehmens ist ein wichtiges Kriterium fuer die Bewertung seiner Geschaeftstaetigkeit. Obwohl die Beschaffung des Fremdkapitals ein schnelleres Wachstum ermöglicht und die Rentabilitaet des Unternehmens verbessert, ist zu beachten, dass diese Art der Finanzierung mit erheblichen Gefahren behaftet ist. Besonders relevant können hier die mit dem Liquiditaetsrisiko zusammenhaengenden Gefahren sein.

Die Bedienung und Tilgung der Schulden haengen nicht von der Leistung des Unternehmens ab. Wenn ein Unternehmen weniger Bareinnahmen erwirtschaftet, als zur Deckung seiner Schulden erforderlich sind, kann es zu Liquiditaetsproblemen kommen. Im Extremfall kann das sogar Unternehmensinsolvenz zur Folge haben.

Um derart drastische Folgen der Nutzung fremder Finanzierungsquellen zu vermeiden, ist es sehr wichtig, die Liquiditaetsabhaengigkeit eines Unternehmens gegenueber seinen Schulden zu ueberwachen. Dazu muessen geeignete Instrumente fuer wirtschaftliche Analysen eingesetzt werden.

Was ist Liquiditaet?

Die meisten Unternehmen finanzieren ihre Taetigkeit mit Fremdkapital. Nur wenige von ihnen sind in der Lage, sich ausschließlich auf Eigenkapital zu stuetzen.

Um Fremdkapital zu erhalten, zu dem vor allem langfristige Kredite und Darlehen gehören, muss das Unternehmen zunaechst die Faehigkeit nachweisen, kurzfristige Kredite aufzunehmen. Dazu bedarf es in erster Linie den Begriff der Liquiditaet[1] völlig zu verstehen.

In der Literatur wird der Begriff der Liquiditaet oft nicht eindeutig erlaeutert und er wird haeufig mit dem Begriff Zahlungsfaehigkeit verwechselt. Um Missverstaendnisse und Fehler zu vermeiden, ist es daher gut, kurze und einfache Definitionen zu verwenden. Am kuerzesten kann die Liquiditaet als "Faehigkeit zur rechtzeitigen Regulierung der laufenden Verbindlichkeiten"[2] bezeichnet werden.

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Aufbau eines Liquiditaetsmodells

Die Liquiditaet eines Unternehmens kann durch mehrere Faktoren bestimmt werden. Fuer ihre Pruefung wird unter anderem eine wie folgt berechnete Vermögensstruktur verwendet[3]:

Aufbau eines Liquiditaetsmodells

Die hier dargestellte Beziehung zwischen laufenden Vermögenswerten und Verbindlichkeiten spiegelt Current Ratio wider. Der erste Teil spiegelt die Struktur der Vermögenswerte, dagegen der zweite Teil die Struktur der Finanzierungsquellen wider. Der Quotient der Gesamtverbindlichkeiten und der laufenden Verbindlichkeiten gibt die endgueltige Schuldenstruktur an[4].

Aus dem vorstehenden Modell geht hervor, dass zu den wichtigsten Faktoren, die die Liquiditaet eines Unternehmens beeinflussen, folgende Strukturen gehören:

  • Vermögenswerte,
  • Finanzierungsquellen,
  • Schulden.

Es ist zu beachten, dass im Falle der Vermögensstruktur die Liquiditaet höher sein wird, wenn das Umlaufvermögen einen größeren Anteil daran haben wird.

Ein weiterer Faktor, der die Liquiditaet beeinflusst, kann die Struktur der Finanzierungsquellen sein.  Der Grund dafuer liegt auf der Hand – Unternehmen, die verschuldet sind, sind weniger in der Lage, ihre laufenden Verbindlichkeiten zu begleichen.

Weiter ist zum Glueck einfacher. Wenn man die Struktur der kurzfristigen Verbindlichkeiten kennt, kann man bestimmen, welchen Anteil daran die Verbindlichkeiten gegenueber den kapitalgebundenen Unternehmen haben. Je höher er ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass sich die Liquiditaet verbessert[5].

Kontrolle der Unternehmensverschuldung

Bei der Wahl von Fremdkapital als Finanzierungsquelle eines Unternehmens ist zu beachten, dass die Verwaltung kurzfristiger Verbindlichkeiten eine angemessene Aufsicht darueber erfordert. Beim Zeitmangel fuer derartige Taetigkeiten ist es besser, die Aufgabe nicht herunterzuspielen und sie an ein Buchhaltungsbuero zu uebertragen, das im Rahmen des Outsourcings die Zahlungsverwaltungsdienste erbringt.

Warum ist das so wichtig? Zu den Finanzverbindlichkeiten, die sich aus Kreditvertraegen ergeben, gehört unter anderem die Rueckzahlung von Kapitalraten zuzueglich Zinsen, was ueber das ganze Geschaeftsjahr erfolgt. Das bedeutet, dass nur eine angemessene Verwaltung kurzfristiger Verbindlichkeiten, das durch Kenntnisse der Abrechnungsbuchhaltung und die Aufrechterhaltung eines angemessenen Rentabilitaetsniveaus gestuetzt wird, eine stabile Aufrechterhaltung der Liquiditaet des Unternehmens ermöglicht[6].

Zusammenfassend laesst sich sagen, dass es angemessen ist, vor der Entscheidung, Aktivitaeten aus fremden Quellen zu finanzieren, eine umfassende Analyse der bisherigen Taetigkeit vorzunehmen und die Buchfuehrungsdaten zu ueberpruefen, um genau zu beurteilen, wie sich etwaige Schulden auf die Liquiditaet des Unternehmens auswirken werden. Wie der Name schon sagt, ist Liquiditaetsmanagement nicht einfach – der Verlust der Liquiditaet kann naemlich schwerwiegende Folgen haben.

[1] W. Gabrusewicz: Analiza finansowa przedsiębiorstwa. Teoria i zastosowanie [Dt. Finanzanalyse eines Unternehmens. Theorie und Anwendung]. Polskie Wydawnictwo Ekonomiczne, Warszawa 2014, S. 341.
[2] M. Sierpińska, T Jachna: Ocena przedsiębiorstwa według standardów światowych [Dt. Bewertung der Lage eines Unternehmens nach globalen Standards], Wydawnictwo Naukowe PWN, Warszawa 2009, S. 145.
[3] M. Sierpińska, T Jachna: Ocena przedsiębiorstwa…, op. cit. S. 149.
[4] M. Sierpińska, T Jachna: Ocena przedsiębiorstwa…, op. cit. S. 149.
[5] ibid., S. 152.
[6] B. Pomykalska, P. Pomykalski: Analiza finansowa przedsiębiorstwa [Dt. Finanzanalyse eines Unternehmens]. Wydawnictwo Naukowe PWN, Warszawa 2007, S. 77.

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